Montag, 10. Januar 2011

Spinat und so

Es ist ja nicht so, dass es in einer Kochgruppe keine Probleme gäbe. Und da wir streng nach Eigenbezeichnung beim Essen auch immer reden findet das verzögerte Neujahrsmahl mit allen sieben Diskutanten statt. Eine Vollversammlung sozusagen. Brunett bringt bodenständiges Essen auf den Tisch, Kartoffeln, Spinat und fürs Auge geschmorte Cocktailtomaten. Die Bitterstoffe bleiben im Radicchio. Claire hat Dill darauf gestreut, das schmeckt. Also wir sieben Schneewittchen, wie wollen wir ein schwieriges Gespräch beginnen, jetzt wo der Gaumen umschmeichelt ist und der Wein das Temperament beflügelt. Es ist als schaukelten wir in einem magischen Baumkreis auf langen Sommerschaukeln und versuchen, uns in der Mitte mit den Zehen zu berühren. Hin und her. Nie kommen wir alle gleichzeitig vorne an. Macht aber nichts, denn nach einer Weile haben wir uns eingeschaukelt und jetzt ist es die Bewegung die zählt. Vor und zurück. Dazwischen einen Happen essen. Das Gute ist, dass wir alle in der Gruppe bleiben wollen. Denn sieben Köchinnen verderben keinen Brei, das ist doch wohl klar wie Kloßbrühe! Im Bewusstsein dieser magischen Zahl haben wir phantastische Mahlzeiten mit angeregten Debatten erlebt. Wir haben wunderbar gespeist und herzlich gelacht. Und das wollen wir auch dieses Jahr. Einem Impuls folgend springen wir gleichzeitig von der Schaukel ab und prallen aufeinander, rollen als wilder Knäuel auf Brunetts Teppich, wo wir uns lachend entwinden und zum Nachtisch übergehen.

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