Samstag, 20. November 2010

Narnia - molekular!

Vermutlich hat Nottie ein heimliches Gewächshaus, denn wo kriegt sie jetzt im November blühende Kapuzinerchen her. Der Feldsalat ist jahreszeitlich angemessen, auch das Walnussbrot, die dicke Möhrensuppe und vor allem die letzten und wohlgesottenen Früchte aus dem legendären Rumtopf– alles frühlingshaft verzaubert mit zarten gelben und orangenen Blüten. Den neuen Rumtopf sticht Nottie in vier Wochen an, Brunett, die Gräfin und ich handeln sie auf drei runter. Dazu soll es blaue Zipfelchen geben, das sind Würste, die in heißem Wasser blau werden. Keine kennt die oder hat schon mal was von denen gehört. Hört sich so an als wären das verwunschene Zwerge oder haben wir es mit molekularer Experimentalküche a la Ferran Adriá zu tun, in der Farben als Kontrapunkt zum Aggregatzustand des Produkts gesetzt werden. Blau suggeriert kalt, die Würste sind aber heiß und das ist dann die Überraschung. Allerdings nur, wenn man das vorher nicht weiß. Rosa Senf könnte uns vielleicht versöhnen. Die Gräfin erwähnt beiläufig, dass sie gezuckerte rosa Rosenblüten im Tiefkühler hat. Brunett und ich schauen uns mit großen Augen an: Wir sind doch ganz normal durch die Eingangstür hereingekommen, nicht durch einen Schrank, oder?

1 Kommentar:

  1. Fehlt nur noch Butterbier! Aber das war wieder eine andere Geschichte...
    Marie

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